Ökologische Dämmung: Hanf auf dem Vormarsch
Viele Eigentümer wünschen mittlerweile eine ökologische Wärmedämmung. Darunter fällt beispielsweise die Dämmung mit Hanf. Das Gewächs war lange Zeit in Vergessenheit geraten, obwohl es zu einer der ersten Nutzpflanzen der Menschheit gehört: Schon in der Antike wurde Hanf als Arzneimittel etwa gegen Malaria und Rheuma gepriesen und zu Textilien verarbeitet, im Mittelalter diente es zur Herstellung von Papier und Schiffstauen. In den letzten Jahren hat es für verschiedenste Zwecke wieder an Bedeutung gewonnen. Seit Neuestem ist Hanf nun auch als ökologisches Dämmmaterial erste Wahl, sodass der Anbau der sprunghaft gestiegenen Nachfrage kaum noch hinterherkommt – Grund genug, sich die Eigenschaften und Vorteile einer Dämmung mit Hanf genauer anzusehen.
Der Anbau: einfach
Hanf ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch besonders umweltfreundlich: Es weist eine positive Klimabilanz auf. Der Anbau verläuft äußerst unproblematisch, da das Gewächs durch Bitterstoffe resistent gegen Insektenbefall ist und wegen seines rasanten Wachstums keine Herbizide nötig sind, um es vor Unkraut zu schützen. Außerdem lassen sich alle Bestandteile der Pflanze weiterverarbeiten; für den Dämmstoff sind es die Fasern, die eine besondere Rolle spielen.
Als Dämmstoff: ungefährlich und pflegeleicht
Ausschließlich durch mechanische Verfahren werden die Hanffasern dicht miteinander verfilzt, um passgenaue Dämmplatten zu ergeben. So kann bei der Herstellung der Primärenergiebedarf niedrig gehalten werden. Der Brandschutz erfolgt durch die Zugabe von Borsalz oder Soda. (Wir empfehlen, darauf zu achten, dass Soda in der Herstellung verwendet wurde, da Borsalz im Verdacht steht, gewässerschädigend zu wirken.) Zum Einsatz kann die Hanfdämmung fast überall kommen: Ob an der Fassade, auf dem Dach, unter dem Fußboden oder zwischen den Geschossen – dieses Dämmmaterial wirkt sogar auf Schall isolierend und kommt ganz ohne chemische Zusatzmittel aus. Durch die Hautverträglichkeit und die geringe Neigung zu stauben ergibt sich ein garantiert unbelastetes Raumklima. Hanf hat auch weitere Vorteile: Es ist für Nager unattraktiv. Es kann große Mengen Feuchtigkeit speichern und wieder abgeben, ohne zu schimmeln. Und eine Entsorgung bzw. das Recyceln verläuft unproblematisch, anders als etwa bei der Dämmung mit Styropor.
Dämmleistung: Tadellos
Am wichtigsten aber: Hanf dämmt im Sommer wie im Winter hervorragend. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,04 W/(mk); um den Richtlinien der EnEV 2014 zu entsprechen, sind also bereits 16 cm Dämmschicht ausreichend. Die Preise für den Quadratmeter bewegen sich mit etwa 10 bis 30 Euro im Mittelfeld der ökologischen Dämmstoffe; wegen des wachsenden Angebots ist sogar eher mit einem Preisrückgang zu rechnen. Wenn Hanf als Dämmmaterial für Sie infrage kommt, finden Sie über unsere Suche Betriebe in Ihrer Nähe, die Ihnen beim Einbau dieses unbedenklichen Dämmstoffes behilflich sein können.