Das Dach gehört neben den Fenstern und Türen zu denjenigen Elementen des Hauses, die den größten Wärmeverlust aufweisen. Daher sollte bei jedem Vorhaben zur Energieeinsparung das Dach mit in Betracht gezogen werden. Um die notwendige, relativ dicke Schicht an Isoliermaterial einzubauen, bietet sich der freie Raum zwischen den Dachbalken an. Da hierbei kein Eingriff in die Konstruktion des Dachs nötig ist, hat sich diese günstige Form der Dachdämmung zur Standardlösung beim nachträglichen Isolieren entwickelt und wird auch beim Neubau von Dachstühlen oft eingesetzt.
Zwischensparrendämmung kurz erklärt
Sparren heißen die Balken des Dachstuhls, die von oben nach unten verlaufen, also in der Regel vom First zur Traufe. Sie liegen meist in 60 bis 75 cm Abstand und sind 12 bis 16 cm hoch. Bei der Dämmung zwischen diesen Sparren werden die Zwischenräume mit Dämmstoff gefüllt. Konstruktiv ist es relativ einfach und vergleichsweise günstig, das Isoliermaterial dicht in den Hohlraum einzubringen. Auf diese Weise nutzt man gleichzeitig die guten wärmedämmenden Eigenschaften der Holzbalken.
Einsatzmöglichkeiten beim Dachausbau
Aus der Beschreibung der Zwischensparrendämmung folgt entsprechend, dass diese Methode nur bei Dachstühlen aus Holz eingesetzt werden kann und nur dann, wenn die Holzbalken nicht vom Wohnraum aus sichtbar sein sollen. Am einfachsten für die Ausführung ist es, wenn das Dachgeschoss noch nicht ausgebaut ist. Idealerweise soll im Zuge der Arbeiten die Dachschräge später von unten verkleidet werden, z. B. mit Gipskartonplatten oder Holzschalung. Aber auch bei bereits ausgebauten Dachschrägen gibt es Möglichkeiten, um Dämmung zwischen den Sparren einzubringen.
Techniken und Materialien beim Dach dämmen
Zur Verfügung stehen Dämmstoffplatten aus mineralischen Stoffen wie Steinwolle, Glaswolle oder auch aus Naturfasern. Diese Platten werden entweder passend für den Zwischenraum zugeschnitten und hineingepresst oder – bei der Verwendung keilförmiger Platten – so zusammengeschoben, dass sie dicht und fest an den Sparren anliegen. Um die Mindestanforderung der Energieeinsparverordnung zu erfüllen, ist allerdings eine Dämmschichtdicke von rund 16cm, je nach Material, das Minimum. Der Einsatz hochdämmender Werkstoffe wäre hier nicht sehr effektiv, da die Holzbalken dann Wärmebrücken bilden würden. Falls die vorhandene Sparrentiefe nicht ausreicht, wird oft eine zusätzliche Lattung aufgebracht, die sogenannte Aufdoppelung. Für die spätere Verkleidung kann diese Lattung auch quer verlaufen und gesondert mit dünnen Dämmplatten isoliert werden. Alternativ kann die Isolierung zwischen den Sparren auch mit einer durchgehenden Untersparrendämmung kombiniert werden, um den gewünschten Dämmwert zu erzielen.
Weitere Techniken, insbesondere bei bereits ausgebautem Dachraum, wären z.B. das Einbringen des Dämmstoffs von oben, falls die Dachdeckung und Lattung ebenfalls erneuert werden sollen, oder das kostengünstige Einblasen von Dämmstoff. Beim Einblasen werden Flocken, zum Teil auch aus Recyclingmaterial, durch kleine Öffnungen in den geschlossenen Hohlraum zwischen den Balken hinein geblasen und verdichtet. Naturfasern und Zellstoff sind dank einer speziellen Imprägnierung nicht brennbar und verbessern den bestehenden Brandschutz damit ebenso wie die anderen aufgeführten Materialien.
Wind und Feuchte schaden dem Dämmwert
Um eine einwandfreie Funktion der Dämmung zu gewährleisten, muss dies vom Innenraum her gegen Zugluft und Wasserdampf geschützt werden. Eine dafür geeignete Folie wird vor dem Verkleiden der Untersicht unter die Sparren getackert und an Wänden und Durchführungen dicht verklebt.