Auf der Suche nach dem eigenen Zuhause spielen schadstofffreies und nachhaltiges Bauen für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Ökologie wird als Gesamtkonzept verstanden. Die Wohngesundheit wird auch beim Sanieren immer bedeutender. Naturkalk stellt hier eine willkommene Ergänzung dar. Er reguliert die Raumfeuchtigkeit und verhindert effektiv Schimmelbildung.
Antikes Material in modernem Gewand
Bereits in der Antike fand gebrannter Kalk eine weitreichende Verwendung. Schon 300 Jahre vor Christus dokumentierte der griechische Philosoph Theophrast die Herstellung von Kalkmörtel. Durch das römische Reich wurde der Baustoff in unseren Breiten bekannt und die Produktion industrialisiert. Die Eigenschaften sind seit jeher gleich geblieben. Naturkalk wirkt der Schimmelbildung entgegen, fördert aufgrund seiner diffusionsoffenen Beschaffenheit den Feuchtigkeitsaustausch der Wände und bietet auch gestalterisch viele Möglichkeiten. Im Zuge des umwelt- und gesundheitsbewussten Bauens erlebt der Stoff eine kleine Renaissance.
Kalkputz und Kalkfarbe für hygienische und formschöne Wände
Die positiven Eigenschaften des Materials sind auf seine chemische Beschaffenheit zurückzuführen. Kalkfarbe trocknet nicht wie normale Wandfarben, sondern bindet ab. Im Gegensatz zu Dispersionsfarben bilden sich hier feine Kristalle und die Wandfarbe härtet aus. Da das Aushärten nur in einem feuchten Milieu stattfinden kann, ist besonders beim Auftragen auf eine saugfähige Oberfläche zu achten. Wer die zusätzliche Arbeit beim Auftragen in Kauf nimmt, wird mit formschönen und lebendigen Wänden belohnt. Die fertig gestrichene Wand kann das einfallende Licht gut im gesamten sichtbaren Spektrum reflektieren und auch die Optik kommt nicht zu kurz. Da Kalkfarben nicht wie gewöhnliche Farben mit der Rolle, sondern mit einem Pinsel aufgetragen werden, lassen sich beim Streichen individuelle Akzente setzen. Durch die große Auswahl an unterschiedlichen Körnungen kann mit Putz und Farbe auf Kalkbasis gezielt die Atmosphäre der Räume beeinflusst werden. Eine grobe Struktur vermittelt so ein gediegenes Ambiente, sollten Sie Eleganz bevorzugen, bieten sich Putze mit feiner Körnung an.
Schimmel wird hier in zweifacher Hinsicht vorgebeugt. Durch immer bessere Dämmung und das zunehmende Verschwinden von feuchtigkeitsregulierenden Materialen steigt die Humidität in den Innenräumen. Putze und Farben auf Kalkbasis können hier entgegenwirken. Durch seine chemische Beschaffenheit ist Kalkputz diffusionsoffen. Feuchtigkeit wird ausgetauscht und ihre Wand kann atmen. Darüber hinaus ist das Material stark alkalisch, wirkt desinfizierend und beugt so effektiv der Schimmelbildung vor.
Richtige Vorbereitung für langanhaltende Qualität
Soll Naturkalk benutzt werden, müssen Sie sicherstellen, dass alle Untergründe auf Dauer tragfähig, sauber und trocken, fettfrei und ausblühungsfrei sind. Hier sind Kalkputz, Zementputz, Porenbeton, Ziegelsteine oder Lehmputze bestens geeignet. Wichtig ist hier: Kalkfarbe darf nicht direkt auf Kunststoffen, Dispersionen oder ähnlichen Untergründen verwendet werden. Auch ist es nicht möglich, diese mit einer Rolle aufzutragen, hier muss mit einem Pinsel gearbeitet werden. Auf den ersten Anstrich erfolgt meistens ein zweiter, um eine optimale Deckung zu gewährleisten. Beim Streichen wie beim Verputzen sollten Sie besonders darauf achten, dass das Material nicht zu schnell austrocknet. Nur so kann unter Mitwirkung von Kohlenstoffdioxid aus der Luft eine optimale Reaktion gewährleistet werden. Vorsicht: Naturkalk ist alkalisch und in feuchtem Zustand ätzend. Achten Sie darauf, Haut- und vor allem Augenkontakt zu vermeiden. Fensterscheiben und andere Metallteile sollten sorgfältig abgedeckt werden.
Belohnt werden Sie mit einer lösungsmittelfreien Wandfarbe, die ohne Trocknungs- und Konservierungsstoffe auskommt und darüber hinaus keine Entsorgungsprobleme darstellt. Schadstoffe werden minimiert und ein behagliches Raumklima gefördert.