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Altersruhesitz mal anders: Eine Finca in Spanien sanieren

veröffentlicht am 8. Oktober 2019 | Kategorie: Sanieren

Als Finca wird in Spanien der traditionelle Bauernhof bezeichnet. Mit dem Ende der kleinteiligen Landwirtschaft verkauften zahllose Bauern ihre Fincas oder ließen sie verfallen. Für Handwerker bieten sich hier fantastische Chancen zu einem günstigen Kauf. Frisch saniert wird die Finca dann zum gemütlichen Altersruhesitz im sonnigen Süden.

Wie finde ich eine passende Finca?

Zunächst steht die Frage nach der Region im Raum. Wer beispielsweise seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer wieder auf Mallorca Urlaub macht und die Insel liebt, wird sich vermutlich auch dort niederlassen wollen. Wer Wert auf ganzjährig schönes Wetter legt, sollte die Kanarischen Inseln vor der Küste Afrikas ins Auge fassen. Auch auf dem spanischen Festland gibt es eine große Auswahl an attraktiven Landstrichen wahlweise an der Küste oder im Binnenland. Dabei sollte man jedoch den potenziellen Wert der Immobilie nicht aus den Augen verlieren. Schließlich kann es vorkommen, dass eine Rückkehr nach Deutschland aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen erforderlich wird oder ein Leben im Süden auf lange Sicht doch nicht so toll ist, wie es anfangs schien. Für grundlegend sanierte attraktive Fincas auf Mallorca in guter Lage werden heute gerne mehrere Millionen gezahlt. Ähnlich verhält es sich auf den Kanaren. Die liebevoll restaurierte Finca in der heißen Extremadura 200 km südlich von Madrid im Binnenland wird dagegen nicht ganz so einfach gewinnbringend zu veräußern sein.

Grundsätzlich sollte die Finca also eher in einer touristisch attraktiven Region liegen und nicht allzu weit von einer größeren Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten entfernt sein. Wer der spanischen Sprache (oder im Nordosten der katalanischen Sprache) mächtig ist, kann sich auf Onlineportalen nach passenden renovierungsbedürftigen Immobilien umsehen. Ansonsten ist die Suche vor Ort am besten. Bei einer Fahrt mit dem Mietwagen durch Mallorca oder entlang der Festlandküste treffen Urlauber immer wieder auf „se vende“-Schilder an alten Fincas und Grundstücken. Dabei ist natürlich zu beachten, dass der Verkäufer möglicherweise keine Fremdsprachen wie Deutsch oder Englisch spricht. Ein Dolmetscher mit spanischen und/oder katalanischen Sprachkenntnissen sollte also zur Hand sein, zum Beispiel ein seit Längerem in Spanien lebender deutscher Bekannter.

Finca kaufen: Wie geht es weiter?

Wurde eine passende Finca gefunden, kann über den Kauf verhandelt werden. Dabei sind natürlich die Regeln des Immobilenkaufs in Spanien zu beachten. Ohne einen sachkundigen Berater sollte kein Vertrag abgeschlossen und unterschrieben werden. Gerade bei historischen sanierungsbedürften Fincas ist wie in Deutschland auf einen etwaigen Denkmalschutz zu achten. Dieser kann die Sanierungsarbeiten erheblich erschweren und die Umsetzung eigener Wünsche behindern.

Steht einer großen Sanierung der Finca nichts im Weg, geht es an die eigentliche Planung: Soll das Haus lediglich als eigener Altersruhesitz oder als Zweitwohnsitz neben Deutschland dienen oder auch Gäste beherbergen können? Die Vermietung einer oder mehrerer integrierter Ferienwohnungen kann gerade im Rentenalter ein wertvoller Hinzuverdienst sein. Dafür befinden sich dann natürlich häufig Fremde auf dem eigenen Anwesen und am eigenen Swimmingpool. Manche lieben den Trubel und den Kontakt zu immer neuen Gästen, andere fühlen sich dagegen schnell in ihrer ersehnten Ruhe gestört. Praktisch ist es, wenn die Finca aus mehreren Gebäuden besteht: Das Haupthaus samt Terrasse kann so ganz für den Eigenbedarf hergerichtet werden, während ein, zwei abgelegene kleinere Häuser im Garten als Ferienhäuser dienen.

Ganz wichtig ist eine sorgfältige Kalkulation der Renovierungskosten. Gerade eine ältere baufällige Finca kann enorme Summen verschlingen, zum Beispiel wenn die gesamte Stromversorgung erneuert werden muss, wenn erstmals eine Klimaanlage installiert wird oder wenn moderne Bäder mit Dusche und Wanne eingebaut werden müssen. Sinnvoll ist eine Beratung durch einen ortsansässigen Architekten, der mit den Gegebenheiten der Region (z. B. Wasserleitungsnetz, Stromnetz) vertraut ist und auch Ratschläge zu den Baumaterialen geben kann. So wurden Fincas früher aus gutem Grund mit sehr dicken Steinwänden gebaut: Diese halten die Sommerhitze effektiv fern und sollten darum entsprechend saniert und nicht durch dünnere Wände ersetzt werden.

Die Finca richtig einrichten

Wurde das Gebäude gründlich saniert, fehlt nur noch die Einrichtung. Natürlich kann das eigene Lieblingssofa aus Deutschland per Spedition mühelos nach Spanien verfrachtet werden. Doch um die spanische Atmosphäre der Finca zu erhalten, sollten die Möbel lieber vor Ort gekauft werden. Typisch für Spanien sind Holzmöbel aus einheimischen Baumarten wie Pinie und Olive. Im Wohnzimmer mag es der Spanier genauso bequem wie der Deutsche: Ein ausladendes Sofa und gemütliche Sessel vor dem Fernseher dürfen nicht fehlen. Nicht vergessen: In Spanien spielt sich das Leben dank des milden Klimas viel häufiger im Freien ab. Ein klassischer spanischer Innenhof mit viel Grün oder eine Terrasse mit komfortablen Loungemöbeln wird schnell zum bevorzugten Aufenthaltsort in der Finca.

 

Foto: pixelliebe, Adobe Stock

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